Bulli - Heckkleiderschrank

Uns war wichtig bei der Planung der Schränke im Bulli, dass wir immer möglichst platzsparend, aber gleichzeitig auch stabil bauen. Zusätzlich war die Idee, den Kleiderschrank im Heck des Busses herausnehmbar zu gestalten.

Los ging die Planung mit einem Konzept:
Wir haben eine Art Heckgarage über der Motorabdeckung, also einen etwa 15 cm hohe durchgehende Staufläche zwischen Matratze und Bulli Karosserie. Diese Motorraumerhöhung nutzen wir für Campingmöbel, Ersatzteile und Werkzeug.

Auf diese Motorraumerhöhung soll also der Kleiderschrank montiert werden, soweit so gut. Der nächste Schritt war ausmessen und Schablonen erstellen, damit der Schrank sich auch ideal an die Karosserieform schmiegt. Wichtig war hier auch die Beachtung der maximalen Maße nach vorne und hinten, damit weiterhin die Heckklappe zugeht und die Klappbank ausgeklappt werden kann.

Unser Tipp: baut euch aus alten Kartons einen Prototyp und testet alle Eventualitäten aus, um auch kein Detail oder Funktion eurer bisherigen Ausbauteile zu vergessen.

Die Einzelteile nach dem Schleifen und vor dem Zusammenbau
Unsere Skizze vor der Umsetzung
Zusammengebaut und die Schraubenlöcher sind verspachtelt

Holzwahl und Zusammenbau

Für all unsere Möbel haben wir die leichten Möbelbauplatten aus Pappel gewählt, die gibt es im Baumarkt in verschiedenen Stärken. Je nachdem was ihr braucht, kann euch ein Mitarbeiter im Zuschnitt auch direkt die passende Größe zuschneiden und ihr spart euch viel Sägearbeit. Das ist besonders bei großen Platten sehr hilfreich.
 
Wir haben uns für 2 groß Fächer seitlich am Bett und 3 kleine Fächer von der Heckklappenseite entschieden. Also besteht unser Schrank aus 2 Blenden (seitlich und vorne), 2 große Böden, 1 Zwischenwand für die Unterteilung von den großen zu den kleinen Fächern und 2 kleine Böden für hinten. Wir haben euch eine Zeichnung hier unten angehängt und können natürlich auch gerne die genauen Maße mitteilen, wenn Bedarf besteht!
 
All diese Bretter wurden vor Kopf verschraubt, also ohne Winkel oder Balken. Dies hat den Vorteil, dass man Platz, Gewicht und Material spart.
 

Lackierung

Bevor es mit der Farbe weiter geht, werden alle Schrauben vollständig versenkt, die Stoßkanten der Bretter verleimt und alle Löcher mit Holzspachtel* gefüllt. Den gibt es in jedem Baumarkt in Tuben zukaufen.
 
Darauf folgt viel Schleifarbeit. Alle Flächen und Kanten werden mit unterschiedlichen Schleifstärken bearbeitet, von Körnung 80 bis hin zu 240. Nach dieser Arbeit werden die Flächen mit einem Lappen gewischt und die erste Schicht Grundierung aufgetragen.
Bei den anschließenden Lackschichten haben wir uns für weißen Möbellack entschieden, der besonders stoßfest und wasserabweisend ist. Er bietet die perfekte Behandlung für das Holz, da der Schrank somit leicht zu reinigen und nicht sehr anfällig für Macken oder Kratzer ist.

 

Alles wieder geschliffen und für die Lackierung vorbereitet
Nach dem Lack kommt der finale Zusammenbau und der Einbau

Einbau und Finalisierung

Zum Schluss wurden Klappen, die etwa 1 cm größer als die Öffnung sind, aus 6 mm Pappsperrholz gesägt und genauso geschliffen, vorbehandelt und lackiert wie der Schrank selber.
Als Griffe* haben wir Kunstlederschlaufen doppelt gelegt und mit anschraubbaren Griffen befestigt. Diese haben uns optisch angesprochen und sind durch ihre Flexibilität nicht sperrig.
 
Als Scharniere haben wir einfache Klappenscharniere* besorgt, die sehr simpel sind und eine leichte Konstruktion besitzen. Für den Schließmechanismus wurden zu Beginn klassische Rollen-Schnapper verbaut, die leider durch Ihre scharfen Kanten für das ein oder andere Loch in T-Shirts verantwortlich waren. Daher wurden sie kurzerhand durch Magnetverschlüsse* ersetzt, das klappt ohne Probleme!

Fazit 

Wir sind wirklich sehr zufrieden mit dem Resultat und haben auch die Lackierung in Weiß nie bereut. Die Oberflächen lassen sich leicht reinigen und geben dem Raum durch ihre helle Farbe optisch mehr Platz.

Das schnelle Ein- und Ausbauen haben wir bisher selten genutzt, da uns der Platz im Bett aktuell nicht einschränkt und wir unterwegs gerne mehr Stauraum haben als Liegefläche.

Lediglich die Klappenöffnungen würden wir das nächste Mal höher ansetzen, da die Matratze im Nachhinein dicker geworden ist, als es ursprünglich geplant war. Daher kann man mit Bettdecke und Kissen die unter Klappe selten komplett öffnen.

Eine mögliche Optimierung wäre an dieser Stelle zum Beispiel eine Art Rouleau-Öffnung wie an einem Brotkasten.

 

*Disclaimer: Wir suchen für euch regelmäßig nach Produkten und Dienstleistungen, von denen wir glauben, dass sie euch gefallen könnten. Wir haben unter anderem Affiliate-Partnerschaften, d.h. wenn ihr über einen mit * gekennzeichneten Link einen Kauf abschließt, erhalten wir eine kleine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht und wir freuen uns über einen kleinen Zuschuss zur Reisekasse.

Kontakt

Social Networks

Gurke will Reisen

Schreibt uns gerne bei Fragen einfach an!